Heiko Penz & Dieter Napiwotzki Fotografie
Kunst oder Kommerz? Ansichten und Einsichten aus unterschiedlichen Fotos
Ein spannendes Experiment wagt das Kulturforum Wedel vom 15. Februar bis zum 15. März 2023 im Rathaus. Es stellt unter dem Motto „Ansichtssachen“ zwei ganz unterschiedliche Wedeler Fotografen vor, gegenüber, nebeneinander oder je nach Geschmack zur Auswahl.
Zum einen sind dort die Bilder von Dieter Napiwotzki, dem „Hans Dampf in allen Gassen“, der zu allen Gelegenheiten und gut gerüstet Ansichten von Wedel und umzu darstellt, perfekt belichtet, mit einem Motiv mit dem sich jede Wedelerin und jeder Wedeler identifizieren kann, Dieter Napiwotzki war zur richtigen Gelegenheit da. Er bezeichnet sich selbst als „fotographischen Laien mit gehobenem Sachverstand“, liebt alles, was mit Wasser zu tun hat, Städte, Landschaften, Schiffe und als Dekoration auch mal Möwen.
Völlig konträr dazu sind die Fotos von Heiko Penz. Heiko Penz fotografiert nicht nur, er malt seine Bilder mit der Kamera. Und diese Fotos ziehen nahezu jeden in ihren Bann, sie sind oft mystisch, aber nie bedrückend und haben von den Motiven her eine enorme Bandbreite, Penz „malt“ Menschen auf der Straße mit faszinierenden Gesichtern, stellt beleuchtete Gebäude so zusammen, dass der oder die Betrachter sich in deren Zentrum wohl fühlen, lässt ein Hamburger Haus im schwarz-weißen Nachtnebel zu Harry Potters Haus geistern. In Lissabon hat er den Moment festgehalten als eine Katze mit hoch erhobenen Schwanz – also sehr freundlich gestimmt – genau zwischen den Gleisen vor einer haltenden Straßenbahn über den Weg spaziert. Dieses Schwarz-Weiß -Bild aus der beleuchteten Nacht prägt sich ein. Was sind das für Momente, die Heiko Penz mit so viel Kunstverstand eingefangen hat. Oder – ganz anders – die Linse einer Kamera, die er von vorn fotografiert hat und in der die Linse eines menschlichen Auges oder ist es gar eine zerfledderte Sonnenblume, die dort auftaucht?
Fragen und Eindrücke, die sich keiner im Wedeler Rathaus entgehenlassen sollte.
Vernissage Mittwoch, 15. Februar um 19.30 Uhr
Eintritt frei